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blühende Streuobstwiese

Obstbaumpflanzung

Pflanzloch graben
Aushub einer ausreichend großen Pflanzgrube. (c) F. Stelzner-Langner
Veredelungsstelle
Die Veredelungsstelle befindet sich etwa 10 cm über der Erdoberfläche. (c) F. Stelzner-Langner
Anbindung Jungbaumstamm
Anbindung des Baumstammes an den Pflanzstab mit Kokosstrick. (c) F. Stelzner-Langner
Angießen eines frisch gepflanzten Baumes
Angießen des frisch gepflanzten Obstbaumes. Aus den Grassoden wurde ein Gießrand geformt. (c) F. Stelzner-Langner

In den 1970er- und 1980er Jahren wurden kaum Streuobstbäume nachgepflanzt. Damals gab es sogar eine Prämie zur Rodung von Streuobstwiesen! Die Folgen sind jetzt deutlich zu spüren: Die Bäume aus dieser Zeit wären jetzt in der sogenannten "Vollertragsphase", würden also die maximalen Obstmengen ihrer Baumlebenszeit hervorbringen. Immer mehr der über 50 Jahre alten Bäume sterben zum Beispiel krankheitsbedingt oder aufgrund schlechter Pflege ab oder bringen zumindest geringere Erträge. Die ab den 1990er Jahren gepflanzten Bäume treten gerade erste in die Ertragsphase ein, in welcher sie nennenswerte Obstmengen liefern. Die Lücke, die jetzt für das produzierte Obst besteht, besteht beispielsweise später ebenfalls bei den ökologisch wertvollen Altbäumen.

Um einen dauerhaften Erhalt der Streuobstwiesen in unserer Kulturlandschaft zu gewährleisten und jeder Zeit nutzbares Obst zu bekommen, ist also eine kontinuierliche Nachpflanzung von Streuobstbäumen erforderlich. Doch wie genau pflanzt man einen Obstbaum?

  1. Zunächst müssen Standort, Obstart und Obstsorte ausgewählt werden. Hilfreiche Hinweise hierzu finden Sie unter "Planung und Anlage einer Streuobstwiese" und "Obstsorten". Die Pflanzung erfolgt im frostfreien Boden zwischen Ende Oktober und Ende März.
  2. Aushub einer ca. 80*80 cm breiten und 50 cm Pflanzgrube, ggf. Einbringen von Kompost bei magerem Boden. Grassoden werden nicht wieder aufgelegt.
  3. Einschlagen von einem, bei Bäumen von mehr als 2 m Höhe von zwei Baumpfählen in Windrichtung des Baumes und gegenüber vor dem Einpflanzen des Baumes.
  4. Eventuell Wühlmausschutz aus unverzinktem Sechseck-Drahtgeflecht mit maximal 13 mm Maschenweite einlegen.
  5. Entfernung (ausschließlich!) beschädigter und vertrockneter Wurzeln (keine Feinwurzeln) vom zu pflanzenden Baum.
  6. Baum so in das Pflanzloch einsetzen, dass die Veredelungsstelle (verdickte Stelle am Stamm) ca. 10 cm über der Erdoberfläche befindet, mit Erde einfüllen, angießen.
  7. Baum mit Kokosfaserstrick an den Pfählen anbinden.
  8. Verbissschutz in Abhängigkeit der zu erwartenden Tiere (Rehe, Kaninchen, Mäuse, Schafe, Pferde, Rinder...) anbringen.
  9. Pflanzschnitt
  10. Jährlicher Erziehungsschnitt und Pflegearbeiten in den kommenden 10 Jahren

Eine etwas ausführlichere Kurzanleitung zur Obstbaumpflanzung wird unter "Downloads" zum Herunterladen angeboten.