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Umstellungsbäume

Oft treffen wir nicht auf Obstbäume, die einen kontinuierlichen Erziehungs- und Überwachungsschnitt genossen haben oder die wir selber erzogen haben. Gerade auf alten Streuobstwiesen oder Ausgleichsflächen kann jahrelang keine Pflege mehr stattgefunden haben.

Was machen wir also, wenn das Bild von der idealen Oeschbergkrone nicht mit dem Baum übereinstimmt, den wir vor uns sehen und schneiden sollen?

Bei jüngeren Bäumen bis 20 Jahren kann meist noch auf eine Oeschbergkrone „umgestellt“ werden. Dafür muss im oberen Teil der Krone eine entstandene Überbauung zurückgenommen werden, damit Lichtgassen entstehen, die das darunter liegende Leitastgerüst wieder mit Licht und Luft versorgen. Auch das Leitastsystem ist meist aus dem Ruder gelaufen und muss korrigiert werden. Oder es müssen neue Leitäste auf der Oberseite der abgekippten Starkäste gebunden, gespreizt und über Jahre angeschnitten werden. Starke Korrekturen bedeuten allerdings immer Schnitte ins mehrjährige Holz. Diese dürfen aber nicht größer als 5 cm sein. Daher müssen zu dicke Äste meist auf versorgte Stummel abgeleitet werden damit keine zu großen Wunden an Stamm oder Leitästen entstehen.

Umstellungsbäume erfordern viel Fachverstand, Vorstellungsvermögen und Entschlossenheit. Wenn diese fehlen ist es sinnvoll Fachleute rufen! Je älter der Baum, desto schwieriger ist es wieder zum idealen Kronenaufbau nach Oeschberg zurückzukehren ohne jahrelange, aufwendige Schnittmaßnahmen und zu große Verletzungen. Dann wird das System des Altbaumschnittes angewendet.